Krieg in der Ukraine und Außenhandel: das müssen Sie jetzt wissen

Bitte beachten Sie, dass die Sachlage und die Sanktionen aktuell einer sehr großen Dynamik unterliegen, sodass wir Ihnen empfehlen, sich stets zu informieren. Einen Auszug an möglichen Informationsquellen finden Sie am Ende des Artikels. Dieser Artikel stellt keine Rechts-, Wirtschafts-, Finanz- oder Steuerberatung dar und die Mercoline GmbH übernimmt keine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Angaben.

Die Ukraine wurde durch den Angriff Russlands innerhalb von Stunden zu einem Kriegsgebiet an der Ostgrenze der NATO. Mit großer Bestürzung nimmt die Welt diesen Krieg wahr und es folgen Sanktionen gegen Russland, welche die politische Verurteilung des russischen Angriffs zum Ausdruck bringen und das entstehende menschliche Leid reduzieren sollen. Neben der Europäischen Union haben auch unter anderem die Vereinigten Staaten von Amerika bereits Sanktionen gegen Russland in erheblichem Umfang beschlossen. Die daraus resultierenden Sanktionen haben somit auch Auswirkungen auf europäische Unternehmen, die wir im Nachfolgenden kurz beschreiben möchten.

Was ändert sich?

Aktuell hat die Europäische Union einen Sanktionspaket gegen Russland beschlossen, welches das russische Handeln verurteilen und sanktionieren soll.

Ein wesentlicher Bestandteil sind Einschränkungen im Bankensektor, welche den Geldfluss größtenteils unterbinden sollen. Neben einem direkten Geldfluss wird dies auch Auswirkungen auf das Akkreditiv- und Inkassogeschäft haben. Sollten Sie laufende Geschäftsvorgänge inklusive Forderungen und Verbindlichkeiten haben, kontaktieren Sie u.a. Ihre zuständige Bank und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), um ein weiteres Vorgehen zu koordinieren.

Neben den oben genannten Sanktionen wird weiterhin der Transportsektor sanktioniert, hier insbesondere der Bereich Luftfahrt. Der Transfer von Technologien, Software und Ersatzteilen stellt hier aktuell den Inhalt der Sanktionen dar. Es gibt Planungen weitere Schlüsselindustrien zu sanktionieren.

Auch im Bereich der Visapolitik gibt es bereits Sanktionen, welche die Einreise russischer Personen in die EU erschweren sollen.

Unklarheit besteht aktuell im Bereich des Energiesektors und beim internationalen Zahlungsverfahren Swift.

Neben den europäischen Sanktionen gilt es ebenfalls, ein Augenmerk auf die amerikanischen Sanktionen zu legen, da diese im Rahmen des US-Re-Exportrechts auch für europäische Unternehmen relevant sein können.

Welche Prozesse sind im Unternehmen betroffen?

Die Sanktionen gegen Russland haben weitreichende Auswirkungen auf die Prozesse in europäischen Unternehmen. Neben den erwähnten Sanktionen im Bereich des Zahlungsverkehrs und des Transportsektors werden weitere u.a. hinsichtlich Dual-Use-Gütern folgen.

Achten Sie zwingend darauf, dass die Sanktionslisten Ihrer Solution M.SecureTrade Sanktionslistenprüfung stets auf dem aktuellen Stand sind. Prüfen Sie Ihre Update-Intervalle und passen Sie diese gegebenenfalls an. Die Liste der sanktionierten Unternehmen und Personen unterliegt momentan einer großen Dynamik.

M.SecureTrade Sanktionslistenprüfung ist in vielerlei Hinsicht an Ihre Prüfbedürfnisse anpassbar. Wenn Sie sicherzustellen wollen, dass Ihre heutigen Prüfbedürfnisse noch mit den Einstellungen der Software übereinstimmen, bieten wir im Rahmen unserer Consultingleistungen gern Unterstützung an.

Prüfen Sie darüber hinaus, ob Ihre internen Export-Kontroll-Prozesse die Russland-Sanktionen berücksichtigen. Insbesondere sollte die Länderembargoliste der M.SecureTrade Exportkontrolle geprüft und ggf. angepasst werden.

Neben den Länderembargos und der Ausfuhr klassischer, gelisteter Dual-Use-Güter, sei an dieser Stelle auch nochmals auf die sog. Catch-All-Klausel verwiesen. Hier entscheidet der kritische Verwendungszweck auch für Single-Use-Güter mit ziviler Verwendung über eventuelle Genehmigungspflichten oder Exportverbote.

Informieren Sie sich mit dem Newsletter des Zolls über gegebenenfalls anstehende neue Codierungen, die bei M.SecureTrade ATLAS zu verwenden sind. Hier wird gegebenenfalls ein Update der sogenannten Codelisten notwendig.

Sollten Sie Fragen zu den technischen Auswirkungen auf die M.SecureTrade Außenhandelssolutions haben, wenden Sie sich jederzeit gerne an unser Consulting-Team (per Mail an produktsupport@mercoline.de).

Wo kann ich mich über Änderungen informieren?

Unter anderem stehen folgende Informationsquellen für deutsche Unternehmen zur Verfügung (die Liste ist nicht abschließend):

Passende Mercoline Solutions aus der Suite M.SecureTrade

M.SecureTrade Sanktionslistenprüfung

Geschäftsvorfälle gegen Sanktionslisten direkt in SAP prüfen.

M.SecureTrade ATLAS

ATLAS-Ausfuhren (AES) automatisiert in SAP abwickeln.

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