ESG-Reporting in der 3PL-Logistik: Wie Nachhaltigkeit Einzug in die Hard Facts der Berichterstattung hält
Eindeutiger kann es kaum sein: Der diesjährige DSAG-Jahreskongress (15. – 17. Oktober 2024 in Leipzig) legt einen besonderen Fokus auf die Berichterstattung über nachhaltige Unternehmenspraktiken. Die Agenda1 behandelt Themen wie „Sustainable Supply Chain Management“ und „Innovative Lösungen zur Emissionsreduktion in SAP ERP und S/4HANA“. Diese Schwerpunktsetzung unterstreicht eine wichtige Entwicklung in der Unternehmensführung: Nachhaltigkeit gehört mehr und mehr zu den Hard Facts, die mittels Zahlen berichtet und gestaltet werden müssen. Das ESG-Reporting (Environmental, Social, and Governance) ist für Unternehmen nun eindeutig zu einem Thema geworden, mit dem sie sich ernsthaft auseinandersetzen müssen.
Welche Auswirkung hat dieses Thema auf das Supply Chain Management im Kontext 3PL-Logistik?
EU-Klimaschutzziele und Supply Chain Management
Die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen zu berichten und zu gestalten ist nicht nur eine Modeerscheinung, sondern wird zunehmend als ein gleichberechtigtes und unverzichtbares Element der modernen Unternehmensführung anerkannt. Mit Blick auf die ehrgeizigen Klimaziele der Europäischen Union wie dem angestrebten Net-Zero-Ziel und durch strengere Regularien wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die EU-Taxonomie und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind Unternehmen dazu verpflichtet, ihre ökologischen und sozialen Leistungen offenzulegen. Es entsteht neben der finanziellen Berichterstattung ein weiterer Teilbereich des Reportings, an dem Anspruchsgruppen Unternehmen und ihre Leistungen messen.
Dem ESG-Reporting wird auch eine gestalterische Bedeutung im Supply Chain Management zugeschrieben. Unternehmen sind zunehmend gefordert, ihre ESG-Performance zu dokumentieren, nicht nur um regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die CSRD fordert von Unternehmen bestimmter Größe sowie börsennotierten Gesellschaften, detaillierte Informationen zu ökologischen, sozialen und Governance-bezogenen Themen offenzulegen. Doch Unternehmen können Leistungen nur im Netzwerk von Wertschöpfungsketten erbringen: Längst nicht immer endet die Pflicht zur Berichterstattung und Steuerung an der Grenze des eigenen Unternehmens.
ESG-Reporting in der 3PL-Logistik
Durch den umfangreichen Einsatz von 3PL-Logistik (Third-Party Logistics), der Auslagerung von Logistikdienstleistungen an externe Dienstleister, bietet sich Unternehmen der Vorteil, sich auf ihre Kern-Geschäftsprozesse zu konzentrieren, aber gleichzeitig von spezialisierten Logistiklösungen zu profitieren. Die Ermittlung von CO2-Emissionen in solchen Szenarien ist wichtig für die vollständige Erfassung und gezielte Steuerung der Umweltauswirkungen im Rahmen von ESG-Reportinganforderungen. Dies ist einerseits relevant, um gesetzliche Vorschriften und internationale Standards zu erfüllen, zudem aber auch, um als Unternehmen ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen und neue Wettbewerbsvorteile zu gestalten.
Um die CO2-Emissionen genau zu erfassen, sind umfassende Daten zu Kraftstoffverbrauch, Transportwegen und eingesetzten Fahrzeugtypen bzw. Dienstleisterservices erforderlich. Auf Basis der langjährigen Erfahrung im Supply Chain Management mit SAP ERP und S/4HANA, dem umfangreichen Partnernetzwerk und genauer 3PL-Logistikdaten im vollständig SAP-integrierten Add-On M.TransportCommunicator kann Mercoline bei der Erfassung der relevanten Emissionsdaten für 3PL-Logistikprozesse effizient unterstützen – etwa beim Aufbau eines Reporting-Systems für CO2-Äquivalente für Transport-bezogene Emissionen im Kontext von 3PL-Logistikprozessen.
Unternehmerische Perspektive
Die Verpflichtung zur Gestaltung von Nachhaltigkeitsaspekten eröffnet auch neue Geschäftsfelder, wie etwa den Einsatz emissionsarmer Transportmittel oder die Optimierung von Lieferketten zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Dieser Fokus auf Nachhaltigkeit bietet die Chance, als bevorzugter Geschäftspartner anerkannt zu werden, da Kunden und Geschäftspartner zunehmend Wert auf umweltfreundliche Praktiken legen, die deren eigene Nachhaltigkeitsziele stützen – was zunehmend zu einem Qualitätsmerkmal der vertriebenen Leistungen und Produkte wird und gegenüber Kunden als Added Value angeboten werden kann. Darüber hinaus können Unternehmen durch eine proaktive Nachhaltigkeitsberichterstattung potenzielle Risiken, wie beispielsweise regulatorische Strafen oder Reputationsverluste, frühzeitig identifizieren und mindern. Nicht zuletzt können sich Unternehmen, die in nachhaltige Innovationen investieren, Wettbewerbsvorteile sichern und langfristig ihre Marktposition stärken.
Dreiklang der Zukunft: Mercoline auf dem DSAG-Jahreskongress
Unter dem Motto „Dreiklang der Zukunft: Anwender, SAP und Partner als Taktgeber der Transformation“ lädt die Deutschsprachige SAP-Anwendergemeinschaft im Oktober nach Leipzig auf das Messegelände ein. Dieser Dreiklang ist auch bei der Verfolgung von unternehmerischen Nachhaltigkeitszielen zur Erreichung gesetzlicher Compliance und zum Aufbau neuer, sich daraus ergebender Wettbewerbsvorteile entscheidend, um die digitale mit der ökologischen Transformation zu verbinden. Insbesondere die Gestaltung des Supply Chain Managements kann von der zusätzlichen datengetriebenen Perspektive auf Nachhaltigkeit profitieren, um unternehmerische Chancen zu verwirklichen. Besonders gelingt dies durch eine klar entschiedene Integration in vorhandene ERP-Ressourcen und den dadurch möglichen Hebeleffekt in Bezug auf durchgängige Datentransparenz in der gesamten Wertschöpfungskette.
Sehen wir uns in Leipzig? Das Mercoline-Team freut sich bereits jetzt auf zahlreiche interessante Gespräche rund um Compliance, Außenhandel und Transportlogistik mit bewährten und neuen Lösungen für S/4HANA und ERP im Oktober in Leipzig!
1 (siehe DSAG-Jahreskongress 2024 (plazz.net) bzw. Einladung_und_Agenda_JK24.pdf (dsag.de) )